flexart/ Symposium

Symposium: Freitag, 12. 05. 2006
Ausstellung und Symposium setzen sich auseinander mit den Prekarisierungstendenzen von Arbeitsbedingungen und den Auswirkungen auf die Einzelnen und nehmen dabei das Kunst- und Kulturfeld genauer unter die Lupe.

flexart - Symposum

Dokumentation und Downloads am Ende der Seite

Beginn: 9:30

10:00 - 12:00 *arbeit
Boris Buden, Andrea Ellmeier, Daniela Koweindl sprachen über aktuelle und (un)bekannten Entwicklungstrends im Zusammenhang mit Flexibilisierung, Existenzsicherung/Grundsicherung, Zeit/Mobilität, Arbeitszeit/Freizeit diese wurden mit möglichen Erklärungsmustern verknüpft und daraus allgemeine strategische Schlussfolgerungen gezogen.

13:30 - 15:30 *universität&ausbildung
Armin Chodzinski, Eva Kosa und Eva Blimlinger spürten im Besonderen dem Spannungsfeld zwischen den Notwendigkeiten und Möglichkeiten von Qualifizierung und einer Neuverortung von Bildungsinstitutionen nach.

16:00 - 18:00 *praxen
Hito Steyerl, Beat Weber, Sylvia Reidmann und Angela Melitopoulos beleuchtet den individuellen und kollektiven Umgang von KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen mit den aufgetretenen Anforderungen des flexiblen Kapitalismus. Die Diskussion Ÿber und ein Festmachen von gesellschaftlichen Praktiken und gemeinsamen Strategien bildete somit den abschlie§enden Schwerpunkt des Symposiums.

18:30 Lecture mit Maurizio Lazzarato

Vorträge und Diskussionen mit:
Boris Buden, Andrea Ellmeier, Daniela Koweindl, Armin Chodzinski, Eva Kosa, Eva Blimlinger, Hito Steyerl, Beat Weber, Sylvia Riedmann, Angela Melitopoulos, Maurizzio Lazzarato.

Moderation: Eva Blimlinger, Andrea Ellmeier

In Kooperation mit:
translate. Beyond Culture: The Politics of Translation

Downloads:
Arbeit BorisBuden teil1 (24.95 MB)
Arbeit AndreaEllmeier teil2 (14.32 MB)
Arbeit DanielaKoweindl teil3 (10.41 MB)
Uni ArminChodzinski teil1 (20.22 MB)
Uni EvaKosa teil2 (5.2 MB)
Uni EvaBlimlinger teil3 (8.67 MB)
Praxen HitoSteyerl teil1 (21.04 MB)
Praxen SylviaRiedmann teil2 (15.04 MB)
Praxen BeatWeber teil3 (18.27 MB)

 

// Transdisziplinarität
Eine der ersten Verwendungen des Begriffs Transdisziplinarität findet sich bei Jantsch (1972) im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen zur Technologiefolgenabschätzung: "The ultimate degree of co-ordination in the science/innovation system, finally, which may be called trans-disciplinarity, would not only depend on a common axiomaticsderived from co-ordination toward 'overall system purpose' – but also on the mutual enhancement of epistemologies in certain areas [...] With trans-disciplinarity, the whole science/innovation system would be co-ordinated as a multiechelon (multilevel, multigoal) system, embracing a multitude of co-ordinated inter-disciplinary two-level-systems, which, of course, will be modified in the trans-disciplinary framework.” (Jantsch 1972, S. 222) Insbesondere angesprochen ist hiermit die Frage der Kooperation und Koordination verschiedener Disziplinen, die sich bei einem transdisziplinären System dadurch auszeichnet, dass sie erstens auf mehreren Ebenen stattfindet und zweitens als Zweck eine über das System hinausgehende Funktion erfüllt (die Summe ist mehr als ihre Teile).
In seiner wegweisenden systematisch-vergleichenden Untersuchung disziplinenübergreifender Wissenschaftspraxis kennzeichnet Balsiger (2005) folgende Aspekte, die ein wissenschaftsübergreifendes Problem als transdisziplinäres Problem ausweisen
(vgl. Balsiger 2005, S. 185):
• Es ist im außerwissenschaftlichen Bereich (Ökonomie, Politik, Lebenswelt) entstanden. Seine Lösung wird dort als dringlich empfunden.
• Es wird deshalb von der Öffentlichkeit als relevant eingestuft.
• Es wird über institutionelle Wege (Forschungsaufträge, Projektfinanzierung) an die Wissenschaft herangetragen.
Diese Begriffsfassung hebt sich bewusst von Definitionsversuchen ab, die gezielt auf die Organisationsform von Wissenschaften fokussieren, wie jene von Mittelstraß: „Mit Transdisziplinarität meine ich im Sinne wirklicher Interdisziplinarität Forschung, die sich aus ihren disziplinären Grenzen löst, die ihre Probleme disziplinenunabhängig definiert und disziplinenunabhängig löst. Das hat bedeutende Forschung im übrigen immer schon getan.”
(Mittelstraß 2003, S. 52)
Schaller (2004) weist auf diesen Umstand, dass sich zwei Lesarten von Transdisziplinarität herausgebildet hätten, hin: eine Transdisziplinarität als innerwissenschaftliches Phänomen wie etwa von Mittelstraß angeführt und eine Transdisziplinarität als Überschreiten der Außengrenzen von Wissenschaft, wobei jede ihre Vor- und Nachteile besitze.
(Brand et al. 2004, S. 34 f.)
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