Flexible@Art Abschlussveranstaltung

20. September 2007 / 16:00 Uhr, Ort: quitch.

16:00 - 17:30

Input und Diskussion mit Gerald Raunig zu Prekarisierung, Transversalität und Transdisziplinarität.
Moderation: Andre Zogholy

ab 18:00

Büfett, Videoscreenings und -analysen

anschließend Diskussion zu den Themenfeldern: Medien, Prekarisierung und Transdisziplinarität

Abschluss: dj set von washer www.washermusicstuff.net

GERALD RAUNIG:
Philosoph und Kunsttheoretiker, lebt in Wien; arbeitet am eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies); Universitätsdozent am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt/A; (Mit-)Herausgeber der Buchreihen "republicart. Kunst und Öffentlichkeit" und "es kommt darauf an. Texte zur Theorie der politischen Praxis" im Wiener Verlag Turia+Kant; Redaktionsmitglied des multilingualen Webjournals transversal transversal.eipcp.net und der Zeitschrift für radikaldemokratische Kulturpolitik Kulturrisse (www.igkultur.at/kulturrisse); zahlreiche Vorträge und Publikationen in den Bereichen zeitgenössischer Philosophie, Kunsttheorie, politischer Ästhetik und Kulturpolitik.
Neueste Buchveröffentlichungen: Kunst und Revolution. Künstlerischer Aktivismus im langen 20. Jahrhundert, Wien: Turia+Kant 2005 / Art and Revolution. Transversal Activism, Monsters, and Machines, Los Angeles: Semiotext(e) 2007, im Erscheinen; PUBLICUM. Theorien der Öffentlichkeit, Wien: Turia+Kant 2005 (hg. gemeinsam mit Ulf Wuggenig); Kritik der Kreativität, Wien: Turia+Kant 2007 (hg. gemeinsam mit Ulf Wuggenig).
// Gouvernementalität
Mit Gouvernementalität (aus dem französischem: gouvernement = Regierung; mentalité = Denkweise) wird in Anschluss an Michel Foucault ein komplexer Begriff von Regierung und von Regieren umschrieben. Michel Foucault verwendete den Begriff erstmals in seinen Vorlesungen 1977/78: „Unter Gouvernementalität verstehe ich die Gesamtheit, gebildet aus Institutionen, den Verfahren, Analysen und Refl exionen, den Berechnungen und Taktiken, die es gestatten, diese recht spezifi sche und doch komplexe Form der Macht auszuüben, die als Hauptzielscheibe die Bevölkerung, als Hauptwissensform die politische Ökonomie und als wesentliches technische Instrument die Sicherheitsdispositive hat.” (Foucault in: Bröckling et al. 2000, S. 64)

Gouvernementalität betont spezifi sche Formen von kultureller Hegemonie und Macht. Augenmerk gilt dem Führen und geführt werden von Menschen in der Gegenwart, insbesondere der Analyse einer neoliberalen Umgestaltung des Staates und der Gesellschaft. Unter dem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmied” treten Imperative der Selbstführung, des Selbstmanagements, der Selbstkontrolle und der Selbstregulation universalisiert auf. Im Zusammenhang mit Prekarisierungsdiskussionen in Verknüpfung mit gegenwärtigen Selbst- und Herrschaftstechnologien könnte folgende sprichwörtliche Redewendung angeführt werden: Die Gabe, seines Glückes Schmied zu sein, hat nur der Bauer nicht das Schwein!

GLOSSAR
// Arbeit auf Abruf
// Atypische Beschäftigungsformen
// Befristete Arbeitsverhältnisse
// Employability Employability
// Flexibilisierung
// Gender
// Geringfügige Beschäftigung
// Gouvernementalität
// Immaterielle Arbeit
// Leiharbeit
// Normalarbeitsverhältnis
// Prekariat
// Prekarisierung
// Projekt
// San Precario
// Scheinselbständige Erwerbsarbeit
// Teilzeitbeschäftigung
// Telearbeit
// Transdisziplinarität
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